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Aktuell zum Thema: Traumschiff oder Schatzinsel?

© Andreas Grillmeier


Scheiben kann man ersetzen, aber die Elektronik muss überprüft werden, ob Seewasser für Kurzschlüsse gesorgt haben könnte.

Sonst aber ein "starkes Schiff"


 

"Das Traumschiff" oder "Die Schatzinsel"?
Na dann Frohe X-Mass
(ZDF muss es aber sein)

Es ist wieder einmal so weit, zu den Weihnachtsfeiertagen gab es im Fernsehen meist schöne und spannende Dreiteiler zu sehen, wie z.B. „Die Schatzinsel“, oder aber die unendlichen Geschichten an Bord eines „Traumschiffes“.


Abenteuer, Sonne und Meer, fremde Länder und Menschen, beste Stimmung und Vergnügen, die Seele baumeln lassen, fern ab der alltäglichen Sorgen und der Heimat entronnen, davon träumt beinahe jeder von uns.


Angebote in jeder Preisklasse für Jedermann nehmen immer noch zu. Es boomt wieder, nachdem uns CORONA ausgebremst hatte.
Neubauten wurden zwischenzeitlich fertig gestellt, warten jetzt auf ihren Einsatz, mit immer neuen Möglichkeiten der Unterhaltung an Bord.
Natürlich wird auch noch BINGO gespielt, werden Ausflüge organisiert, neue Destination erdacht um das Publikum zu gewinnen.


Die Betten müssen am besten an 365 Tagen im Jahr belegt, ausgebucht sein.
In den Fachkreisen spricht man die Sprache der Hotelbranche, Betten, nicht Schiffe. 

Nun sehen die neuen und großen Passagierschiffe mittlerweile wie Hotelburgen aus. Ich nenne sie „Schuhkartons“ im Vergleich zu den „Kleinen“ Traditionsschiffen der Kreuzfahrt.


Sie werden schon das passende Angebot, Ihren Karton oder ein Schiff, finden. Ist ja auch immer eine Preisfrage.


Es gibt sie noch die kleinen, die hurtig in die kleinen Häfen und Buchten einlaufen und jeweils eine überschaubare Gesellschaft an Land Tendern, übersetzen können.
Die persönliche Kreuzfahrt statt die Animationspaläste auf See.


Die Umwelt rückt gewaltig in den Fokus und besonders die Kreuzfahrtschiffe der neueren Art versprechen nicht nur eine „Heile Welt“ sondern auch eine „Gesunde  saubere Welt“, die Umweltbelastungen sollen auf ein Minimum reduziert worden sein, durch neueste Technik und Umbauten. 

Trotzdem...von 100 auf Null geht auch dort nicht. 

Sie haben gebucht? Ok, dann sind Sie mitverantwortlich für das was fährt. Genauso wie alle die Menschen, die immer noch gerne mit dem Flieger unterwegs sein wollen. „Have a good Flight“. Beides, die Kreuzfahrt und das Fliegen, muss häufig sogar kombiniert werden um an das Ziel zu kommen.
Dann man zu.

Eines sollte aber dringend interessieren, die Sicherheit an Bord und die Gefahren, die unverhofft den Urlaub stören könnten.
Ein sehr interessanter Beitrag, eine ZDFinfo-Doku (siehe Unten am Ende), empfehle ich hier. Schauen Sie sich das ruhig einmal an. Sie werden interessante Kollegen von mir treffen, die über Sicherheit und Rettung aus Seenot ihre Einschätzungen abgeben. Und schauen Sie den Kollegen genau in die Augen, es spricht Erfahrung und Besorgnis aus ihnen, sie sprechen eine miese Lage an Bord an, wenn es gilt zu entscheiden:


Alle „Mann von Bord“ 
oder 
„Rette sich wer kann“ 
und
 „Frauen und Kinder zuerst“

 

Ich teile deren Meinungen und Erfahrungen, ganz besonders die von Kapitän Andreas Jungblut, der bekannte und beliebte Kapitän der MS DEUTSCHLAND, der hier mehrfach die Sache beleuchtet und darstellt, wie einzelne Situationen an Bord die Crew und die Paxe, also Sie, belasten und fordern können, erst recht den einsamsten Mann oder gar Frau auf der Brücke. Dort wird immer noch entschieden, was geschehen soll!


Für die Sicherheit der Paxe muss in einer solchen Situation die gesamte Mannschaft mehr oder minder blind zusammenarbeiten, funktionieren. Und das teilweise mit 20 Nationen innerhalb der Crew! Ein Sprachenproblem kommt hinzu. Dann eine mögliche Panik aller Menschen an Bord würde die Operation eskalieren lassen, dafür gibt es in der Vergangenheit Beispiele.


Da kann man traditionell von einem Asiaten keine lauten und klaren Befehle erwarten, die operieren lieber zurückhaltend, „waiting for order“ lautet meist deren Devise. Sie wollen geführt werden.
Und wenn das Verlassen des Schiffes angeordnet wird, sollte der Kapitän nun nicht schon im Boot sitzen und auf die Paxe warten.


 

Die gewaltige Natur lockt auch mit ihrer Schönheit:

Respekt bitte vor dieser Urgewalt


Aber schauen Sie selbst und hören dem ehemaligen, kompetenten Kapitän vom Traumschiff DEUTSCHLAND, aufmerksam zu.


Besser kann ich meine Gedanken auch nicht zum Besten geben, er sagt es ja präzise und verständlich, seine Besorgnis kommt rüber, er weiß wovon er spricht.
Gute Seemannschaft klingt da wieder an. Vorbildlich.


Schiffe schaukeln eben immer noch, jedes Schiff kann sich so verhalten. 

Und hier, dazu passend, etwas ganz Aktuelles vom 21.12.23 dazu:

MS MAUD

(Hurtigruten Expeditionsschiff)

Auslöser war das Sturmtief "PIA"


Stellen Sie sich einmal vor, Sie hängen an einem Seil, das Sie nach oben in einen Hubschrauber hieven soll, weil der Kasten unter ihnen absackt, brennt oder auf Grund laufen könnte! Wie alt wären Sie denn? Ich musste für meinen "Helicopterschein" bei den Lotsen, um bei Sturmlagen an- und von Bord zu gelangen, eine Gesundheitsprüfung vorher absolvieren und ein besonderes Training durchlaufen. 

so hängt man dann am "seidenen Faden"


Aha, doch nicht so einfach. Ich sag Ihnen mal was: ich möchte das gar nicht, an so einem Tau hängen, wie so ein nasser Sack hilflos als Pendel dort ausgeliefert zu sein. Und ich bin jetzt 67, nur, und was machen wir mit den 80 Jährigen? Sind doch reichlich davon an Bord!


Aber in der Not wachsen einem ja die Kräfte, also ab nach Oben!


Umweltfragen erzeugen natürlich ein schlechtes Gewissen, wurde in der Doku nicht vergessen, warum auch.


Ach ja, mein Thema soll nicht fehlen dabei, die Personalfrage. Ich glaube nämlich nicht mehr daran, dass man überall noch einen deutschen Kapitän und Crew vorfindet, wenn es sich um Schiffe handelt, die von Deutschland aus auf die Reise gemanagt werden. So wie Kapitän Schmidt (†) einst seine Passagiere auf MS BERLIN und MS DEUTSCHLAND an Bord begrüßte und sich auch dafür bedankte, dass mit der Buchung auch die deutsche Flagge und die Besatzungen der Reederei abgesichert würden. Er bekam Beifall dafür.


Und heutzutage? Kaum ein Kapitän mehr zwischen Ihnen zu sehen, die Begrüßung übernimmt ein Kreuzfahrtdirektor oder Reiseleiter, weil, er spricht die Sprache der Paxe, also ist er leichter austauschbar. Der Boom bei den Kreuzfahrtschiffen hat keinen Boom beim technischen und nautischen deutschen Personal ausgelöst!
Das nur mal so nebenbei am Rande meiner Ausführungen.


Und nun Film ab und viel Spaß auf Ihrer ganz persönlichen Kreuzfahrt.


ZDFinfo-Doku


Frohes Fest allen Kollegen auf See und an Land.

Und Ihnen natürlich auch!


 

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